Marybahan Primary School
Chandrasekhar Nagar Jamuidistrict, Bihar
Eine Internatsschule für Mädchen.
2019 - begann die NGO Parivar Vikas mit den Baumaßnahmen. Leider wurde durch die Pandemie alles zu einem Hürdenlauf und zog sich hin.
2022 - konnte die Schule „Marybahan Primary School“ ihre Pforten öffnen.
Noch in 2019 begann die NGO Parivar Vikas mit den Baumaßnahmen. Leider wurde durch die Pandemie alles zu einem Hürdenlauf und zog sich hin. Aber in 2022 konnte die Schule „Marybahan Primary School“ ihre Pforten öffnen. Obwohl zwei Jahre lang kein persönlicher Kontakt stattfinden konnte, keine Meetings für Absprachen, kein Austausch, war es dennoch möglich per Mail alles Notwendige soweit abzustimmen. Und die Partner hatten sich alle Mühe gegeben. Es hat geklappt! Bei unserem Besuch konnten wir nicht nur die baulichen Maßnahmen in Augenschein nehmen. Es waren auch sonst alle Schritte hervorragend ausgeführt, wie besprochen. Sehr unindisch.
Nach wie vor ist es das Hauptanliegen des Vereins Mädchen eine Chance auf Bildung zu eröffnen. Auch im 21. Jahrhundert hat sich deren Lage insgesamt betrachtet, nicht verbessert. Sie werden auch heute noch gezielt von Bildung fern gehalten, erhalten weniger Nahrung als ihre Brüder, sind medizinisch schlecht versorgt und werden traditionell als willige Arbeitskraft im Haus und auf dem Feld ausgebeutet. Je stärker das Patriarchat, desto schlechter geht es den Frauen.
Leider ist das Thema Kinderehe, obwohl gesetzlich verboten, immer noch nicht aus der Welt und hat sich, ebenso wie Kindersklaverei durch COVID 19 wieder verschärft. Die Notlagen in den Familien sind drückender geworden. Es ist nicht genug zu essen für alle im Haus. Durch eine Frühverheiratung ist ein Esser weniger am Tisch und die Eltern glauben, dass es der Tochter auf diese Weise besser ginge. Ein Irrlgaube!
An einer Internatsschule kann man der Situation leichter vorbeugen, als an einer Ganztagsschule, denn hier tauchen die Mädchen tatsächlich in den Häusern nicht auf, außer in den Ferien. Und das ist gut so!
Wir wollen selbstverständlich die gesetzliche Grundschulzeit erfüllen und diesen Mädchen eine Schulzeit von acht Jahren bieten. Acht Jahre, in denen sie eine rundum gute Zeit ihres Lebens verbringen können. In einem geschützten Raum leben, lernen und spielen. Täglich mit ausgewogenen Mahlzeiten ausreichend versorgt. Immer den klimatischen Witterungsverhältnissen angepasst gekleidet. Ungestört lernen und nicht arbeiten müssen. Und last but not least, im Krankheitsfall versorgt werden. Ein großes, unbezahlbares Geschenk für die Mädchen!
Ganz klar erwerben sie durch die Beschulung ein besseres Selbstbewusstsein und ein neues Selbstverständnis, was ihnen durch die traditionelle Erziehung abtrainiert wurde. Dies ist jedoch Voraussetzung für ein besseres Leben in der Zukunft. Genauso gelangen sie zu mehr Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, die durch die Alphabetisierung erreicht wird. Bildung verändert Menschen!
Wir haben das Projekt zeitlich nicht befristet und hoffen, es so lange es irgend möglich ist fortzusetzen.
Bereits lange vor dem alles lähmenden Ausbruch von COVID 19 kam die Anfrage an uns bezüglich einer Kooperation zum Aufbau einer Boardingschool for girls´. Und nachdem diese Anfrage aus der weiteren Umgebung von Khadigram kam, konnte Marianne Frank-Mast nicht widerstehen. Die Partnerorganisation wurde besucht, man ging in Verhandlungen. Allerdings sollte die Vorstellung, dass der Verein Mädchenschule Khadigram die Baukosten übernehmen würde, für die Partner nicht in Erfüllung gehen. Das hatten die örtlichen Partner wohl anders vorgestellt. Aber nach all den schlechten Erfahrungen hatte die Mitgliederversammlung beschlossen, nicht mehr in Steine zu investieren. Natürlich sind wir gerne beim Aufbau dabei. Hier entstehen noch genug Kosten, für die Mittel bereitgestellt werden müssen. Und so geschah es auch.
Noch in 2019 begann die NGO Parivar Vikas mit den Baumaßnahmen. Leider wurde durch die Pandemie alles zu einem Hürdenlauf und zog sich hin. Aber in 2022 konnte die Schule „Marybahan Primary School“ ihre Pforten öffnen. Obwohl zwei Jahre lang kein persönlicher Kontakt stattfinden konnte, keine Meetings für Absprachen, kein Austausch, war es dennoch möglich per Mail alles Notwendige soweit abzustimmen. Und die Partner hatten sich alle Mühe gegeben. Es hat geklappt! Bei unserem Besuch konnten wir nicht nur die baulichen Maßnahmen in Augenschein nehmen. Es waren auch sonst alle Schritte hervorragend ausgeführt, wie besprochen. Sehr unindisch. 30 kleine Mädchen erwarteten mit der gleichen Spannung den Besuch aus Deutschland, wie wir den Projektbesuch unsererseits. Auch der Projektkoordinator Vikram Singh war etwas angespannt ob unsres Urteils. Und: Wir waren voll des Lobes. Der Schulbetrieb, die Küche und ein Küchengarten, von den Mädchen bewirtschaftet, waren sehr gut organisiert und es wurde der Eindruck vermittelt, dass alle mit Engagement und Spaß bei der Sache sind. Die Grundvoraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit.
Als Start wurde mit einer Klasse von 30 Mädchen begonnen. Die Idee, die sich dahinter verbarg war, dass die Partner erst einmal im Kleinen lernen sollten, wie sich eine Schule gut und reibungslos organisieren lässt, dass alles auch gut funktioniert.
Die von uns angesetzten Meetings waren gut vorbereitet. Eine Überraschung! Das hatten wir noch nie erlebt. Alle Beteiligten haben die Besprechungen, ohne unruhig zu werden oder sogar wegzugehen, über zwei Stunden gut ausgehalten und konnten konstruktive Vorschläge unterbreiten und Diskussionen anstoßen.
Alles in allem sehr positiv. Wenn das so bleibt, dann werden wir die Schule noch einmal erweitern. Allerdings wollen wir die Anzahl der Kinder begrenzen, allein schon wegen der Kosten, die auf den Verein zukommen.
Die Schulzeit beträgt auch hier, wie in Anand, acht Jahre. Das entspricht der neuen Verordnung des Bildungsministeriums.
Wie an unseren anderen Schulen, decken wir, wie bereits erwähnt, die Grundbedürfnisse der Mädchen an Kleidung, Nahrung, medizinischer Basisversorgung. Wir finanzieren die Lehrergehälter und Lehrmittel, das Küchenpersonal und was sonst noch an Kosten anfällt. Wir bezahlen faire Gehälter und sorgen für die Einzahlung in die Pensionskasse für alle Mitarbeiter.
Wenn Sie uns in Chandrasekhar Nagar/Jamui unterstützen möchten, würden wir uns sehr darüber freuen. Auch hier kostet eine Bildungspatenschaft € 30,00 im Monat. Eine Patenschaft mit Deckung der Grundbedürfnisse € 45,00 Teil – oder Schulpatenschaften sind genauso möglich. Die Höhe Ihrer Unterstützung bestimmen Sie natürlich selbst. Wir freuen uns immer über Hilfe! Auch Mundpropaganda über unsere Arbeit hilft uns weiter.
Die Mädchen haben es verdient!