- abgeschlossen -

Schule in Sabukpur

im Distrikt Akhbarpur im Bundesstaat Uttar Pradesh

2007 bis 2010 erbaut -
Internatsschule für 90 Mädchen
geplant und gebaut von dem deutschen Architekten Michael Grausam

2012 aufgegeben Aufgrund von Korruption und Missmanagement. Leider ist es uns trotz juristischer Hilfe nicht gelungen diese Schule an das Bundesland Utter Pradesh zu übergeben. Auch bei diesem Vorgang war durch die Partnerorganisation „Gramin Bharat Foundation“ bedauerlicherweise erneut Korruption im Spiel.

Entwurf, Planung und Ausführung stammen von dem Architekten und Bauingenieur Michael Grausam, Berlin. Er betreute ehrenamtlich nicht nur den ersten Bauabschnitt, sondern war regelmäßig und für längere Zeit in Sabukpur, was sich als zwingend notwendig erwies. Alle Mitarbeiter waren sehr bemüht, trotzdem haben sich immer wieder Fehler eingeschlichen. Der vorliegende Plan wurde gelegentlich einfach über den Haufen geworfen, um nach eigenem Gusto und wie man es gewohnt war, weiterzubauen.

Das führte zwangsläufig zu Komplikationen und gelegentlich trieb es dem Architekten und den deutschen Beteiligen schon auch mal den Angstschweiß auf die Stirn. Zum Beispiel, wenn geplante Stahlträger nicht eingezogen wurden, weil die Partner der Ansicht waren, dass dies vollkommen übertrieben sei. So musste schon auch mal eine Decke einem Belastungstest unterzogen werden, um auszuloten, ob sie überhaupt halten würde. Schließlich wollten wir ja nicht, dass zu einem späteren Zeitpunkt Menschen zu Schaden kommen.

In 2010 konnten wir, nachdem die wichtigsten Gebäude fertig gestellt waren, mit der ersten Klasse von 30 Mädchen beginnen. Wie erwartet lief das Unternehmen zunächst etwas stotternd an, denn in der Umgebung von Sabukpur ist Marianne Frank-Mast leider nicht so bekannt, wie das in Khadigram der Fall ist. Dieser Umstand hat dort vieles erleichtert. Das Vertrauen der Bevölkerung dort musste nicht erst erworben werden. In Sabukpur lief das anders.

Der weiteren Ausbau der Schule und des Internats hing, wie viele Dinge, von der Spendenbereitschaft und Übernahme von Patenschaften ab. Allerdings war auch vieles von administrativen Dingen abhängig, die durch die indischen Partner zu regeln gewesen wären und auf die wir leider keinen Einfluss nehmen konnten, außer dem, dies immer wieder einzufordern. Dennoch ist die Spendensituation in allen Projekten, so auch hier, limitierend. Auch in Sabukpur sollten in der Endausbaustufe 90 Mädchen im Internat leben und die Schule besuchen können.

Es ist vollkommen klar, dass man nicht einfach mit einer Klasse beginnen kann, ohne zu wissen, ob und wie von unserer Seite wenigstens eine vierjährige Schulzeit finanziert werden kann. Wir wollen das Vertrauen der Eltern, besonders aber der Mädchen nicht enttäuschen.

Das Konzept der neuen Schule war mit dem in Khadigram identisch. Auch hier solte in erster Linie Grundbildung vermittelt werden. Selbstverständlich sollten die Kinder in Sabukpur ebenfalls in den Fächern Hygiene und Küchengartenanbau unterrichtet werden. Wir haben weiterhin großen Wert darauf gelegt, dass ausschließlich Mädchen aus besonders benachteiligten Bevölkerungsschichten an der Schule aufgenommen werden. Genau wie in Khadigram lebten die Schülerinnen in dem angegliederten Internat. Auch hier wurden die Grundbedürfnisse der Kinder, für die Familien kostenfrei gedeckt. Vier Jahre sollte die Schulzeit zunächst dauern. Die Kinder würden danach eine staatliche Prüfung ablegen. Mit dem Zeugnis könnten sie, wenn die Familien dies gestatten und finanzieren können, eine staatliche Schule besuchen und Bildung über den Primarbereich hinaus erhalten.

Wir hoffen sehr, dass die bürokratischen Hürden bald beseitigt würden und wir das nächste Schulgebäude errichten können, um den Campus mit mehr Leben füllen und mehr Mädchen aufnehmen zu können. Sobald alle Schulgebäude stehen und mit dem Trubel von 90 Schülerinnen bevölkert ist, wollten wir den nächsten Schritt gehen und eine Gesundheitsstation aufbauen. Das muss allerdings vorläufig Traum bleiben. Denn leider mahlen indische Mühlen extrem langsam!

Wir hoffen für die Zukunft, dass sich immer genügend Paten finden, die die Mädchen regelmäßig unterstützen wollen, dass unsere Spender und Sponsoren weiterhin von unserer Projektarbeit überzeugt sind und uns auch zukünftig bei unserer Arbeit zugunsten der Kinder in Nordosten Indien helfen und uns begleiten.

Diese Kinder wissen die Hilfe aus Deutschland sehr wohl zu schätzen und sind glücklich und dankbar dafür. Sie wissen, dass Bildung ein Schatz ist, den ihnen niemand mehr nehmen kann. Er gehört ganz allein den Kindern! Welch ein Geschenk!

Der Vorstand des Vereins Mädchenschule Khadigram hatte alles bedacht, einschließlich einer vertraglichen Absicherung. Nur, dass die indische Partnerorganisation "Gramin Bharat Foundation" und die beteiligten Mitglieder hoch korrupt sein würden, auf diesen Gedanken kam zunächst niemand wirklich. Aufgrund dieser bitteren Erkenntnis mussten wir dieses wunderbare Projekt und all die damit verknüpften Hoffnungen und Wünsche einer guten Kooperation, im Sinne der Mädchen, im Jahr 2012 leider aufgeben. Trotz intensiver Bemühungen und juristischer Unterstützung ist es uns leider nicht gelungen, die Schule an den Staat von Utter Pradesh zu übergeben, damit sie im Sinne der Mädchen weitergeführt werden könnte.

Wir bedauern das außerordentlich!

Zurück