Unser Verein

Der Verein Mädchenschule Khadigram e.V. ist eine unabhängige NGO (Nichtregierungsorganisation). Es gibt keine Dachorganisation, auch nicht in Indien.

Wir haben keinen kommerziellen, politischen oder religiösen Hintergrund und verfolgen dementsprechend keine kommerziellen, parteipolitischen, religiösen oder sonstige weltanschaulichen Ziele. Daher werden wir weder von politischen, noch von religiösen, oder sonstigen Organisationen zum Zwecke der Verbreitung entsprechender Ideologien getragen, oder regelmäßig finanziell unterstützt, weder in der Bundesrepublik Deutschland noch in Indien oder einem anderen Land.


Wissen macht den Unterschied!

Bildung ist eine Basis für eigenständige, wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Bildung ermöglicht die Teilnahme an Demokratisierungsprozessen und politischen Entscheidungen und ist grundlegend. Bildung ermöglicht die Chance sich aus einer misslichen Lage selbst zu befreien, denn dadurch werden Menschen in die Lage versetzt über den Rand der Suppenschüssel hinauszuschauen, Visionen und Vorstellungen zu entwickeln.

Ohne Bildungschancen übernehmen Menschen Werte und Traditionen unangetastet. Man orientiert sich an vorangegangenen Generationen, ist nicht in der Lage dies kritisch zu überdenken, anders zu handeln, neue Wege zu gehen. Dies gilt besonders für Frauen, die bildungsfern aufwachsen. Das gilt auch für die Diskriminierung von Frauen.

Mädchen heiraten sowieso. Investition in Bildung: Rausgeschmissenes Geld; bei einem Sohn besser investiert.

Weil sie als Mädchen in einem Land des globalen Südens geboren wurden, werden sie von vornherein in vielfältiger Weise benachteiligt. Dazu gehört auch die gezielte Fernhaltung von Bildung. Damit bleiben ihnen unzählige Chancen verwehrt. Auch zum Schaden der Gesellschaft.

Besonders in den Bundesstaaten des sogenannten „Cowbelts“ (Kuhgürtel) in Indien, zu denen auch Bihar gehört, ist die Analphabetenrate aktuell exorbitant hoch. Vor allem bei Frauen und Mädchen. Die Armutsrate ist dem entsprechend. Indien hat laut UNICEF weltweit die höchste Rate an Kinderarbeitern!

Armut und Kinderarbeit gehen Hand in Hand. Auch Frühverheiratung ist ein Element in diesem Gefüge. Frauen befinden sich von Beginn ihres Daseins in einem Dilemma. Der Verein Mädchenschule Khadigram e.V. hat als Ziel Mädchen aus besonders benachteiligten Bevölkerungsschichten eine Bildungschance zu geben.

Hintergrund

Die Situation der Frauen in Indien

Zunächst sei betont, dass es für Indien und damit natürlich auch für die indischen Frauen keinerlei allgemeingültige Standards gibt.

Indien gehört zu einem Subkontinent. Diese geografische Bezeichnung zeigt an, dass es sich um den Lebensraum von sehr vielen Menschen verschiedenster Ethnien handelt, die  in unterschiedlichsten Klimazonen leben. Es gibt 17 offizielle Sprachen, 11 voneinander vollkommen verschiedene Schriften und ca. 3000 Dialekte. Das bedeutet, dass eine Situation an einem Ort als vollkommen üblich und normal erlebt wird, die anderenorts ein Ding der Unmöglichkeit wäre. Auf die Inderin bezogen heißt das, es gibt nichts, was auf alle Frauen Indiens gleichermaßen zutrifft.

Eines zieht sich allerdings leider wie ein roter Faden durch das Land:

  • Die Missachtung indischer Frauen und ihr Bildungsmangel

Wie dumm, dass du ein Mädchen bist

Das Fernhalten von Bildung durch die Familie wird bei den Mädchen und Frauen als gravierender Mangel empfunden.

Besonders auf dem Land und in den Dörfern, tritt diese Benachteiligung eklatant zutage. Die Einschulung unterbleibt bei Mädchen sehr viel häufiger als bei Knaben, weil sie eher zur Arbeit herangezogen werden. Die Tradition spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Es ist Fakt, dass dort, wo das Patriarchat stark ist, es den Frauen besonders schlecht geht. Immer entscheidend sind, besonders in hinduistischen Familien Verhaltensmuster, die sich nur langsam ändern. Durch die vom Staat betriebenen Modernisierungsmaßnahmen werden sie kaum erreicht.

Täglich erleiden vor allem Adivasi und – Dalitfrauen physische Gewalt aus den Reihen der „dominanten Kasten“. Auswege aus ihrer Situation bleibt ihnen immer wieder verwehrt. Unter der herrschenden Patronage der lokalen politischen Elite wuchern Korruption und Selbstbereicherung.

Eine schulisch gebildete Mutter ist leichter in der Lage über Traditionen und Kastenwesen zu reflektieren. Sie kann ihren Kindern neue Wege eröffnen und ebnen. Sie ist eher in der Lage, eine Gesundheitsvorsorge für die Familie zu betreiben. Sie ist eher befähigt, für eine vernünftige Ernährung zu sorgen, kann Gefahrensituationen leichter einschätzen und eventuell gegensteuern. Last but not least wird sie durch die Alphabetisierung eher in die Lage versetzt, eine selbstständige Geburtenkontrolle durchzuführen. Bildung verhindert gegebenenfalls auch interregionale Migration. Menschen können vor Ort Veränderungen und Verbesserungen herbeiführen, was sich unmittelbar und positiv auf ihre Lebensverhältnisse auswirkt und das Leben in der Heimat lebenswerter machen kann.

Die häufigsten Gründe für die Missachtung von Mädchen sind für uns schwer verständliche, althergebrachten Ansichten der Familien, dass Mädchen keine Bildung brauchen. Sie heiraten sowieso und dies viel zu bald, nämlich im Alter von 12 bis 15 Jahren. Laut einer Untersuchung von UNICEF in 2022 sind 52 % aller 15-jährigen Mädchen bereits verheiratet.

In keinem Land der Welt werden so viele Mädchen vor dem 18. Lebensjahr verheiratet wie in Indien. Dass diese Hochzeiten seit Jahren verboten sind, ändert nichts an der aktuellen Praxis. Es ist ein Teufelskreis aus Armut und Gewalt. Diese Denkweise entspricht auch dem religiösen Kontext und Kastennormen. Indien ist nach einer G-20-Studie, die 2012 vorgestellt wurde, das frauenfeindlichste Land unter den großen Nationen der Welt.

Die Zielsetzung des Vereins

Schule statt schuften! – Lernen statt heiraten!

Das Motto der Organisation „Mädchenschule Khadigram“ e.V.

Grundbildung ist die Voraussetzungen für eine weitergehende Bildung und Ausbildung. Für eine eigenständige wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Für Unabhängigkeit und Teilhabe an Demokratisierungsprozessen und politischen Entscheidungen. Daher ist es eine dringende Notwendigkeit, in erster Linie zur Alphabetisierung junger Frauen und Mädchen beizutragen. Dies gilt gerade für Indien. Das Land mit den meisten Einwohnern der Erde! Ein Land, in dem es für das eigene (neugeborenen) Überleben entscheidend ist, ob man als Mann oder Frau geboren wird. „Die Zweite muss weg“! Titelte das indische  Wochenmagazin „Outlook“. Denn Millionen von Mädchen werden entweder abgetrieben, obwohl gesetzlich verboten oder nach der Geburt ermordet. Wo kein Kläger, da kein Richter.

Für den Verlauf des weiteren Lebens entscheidet in Indien über Wohl oder Wehe leider auch die Kastenzugehörigkeit. So leben Abermillionen Menschen unterhalb der von der UN errechneten Armutsgrenze.

Der Verein Mädchenschule Khadigram e.V. hat als Ziel, insbesondere Mädchenbildung zu fördern. Wir machen einen fünfjährigen Schulbesuch und Aufenthalt im Internat möglich.

Wir decken die Grundbedürfnisse der Kinder an unseren Schulen. Finanzieren darüber hinaus die Gehälter aller Mitarbeiter vor Ort und wirken darauf hin, dass von den Partnern in die Pensionskasse eingezahlt wird.

Der Verein unterhält aktuell eine Internatsschule für 125 Mädchen.


  • Eine Internatsschule bietet Mädchen besonderen Schutz. Das schützt sie auch vor sexuellen Übergriffen und dem Umstand, dass sie auch nicht zur Ehefrau begehrt werden. Laut einer Studie der indischen Regierung von 2007 werden 69% der Kinder Opfer von Missbrauch!
  • Während der Präsenz im Internat können die Schülerinnen besser angeleitet, beschult und beaufsichtigt werden. Hausaufgaben sind in der elterlichen Umgebung nahezu unmöglich. Es gibt keine Möglichkeit sich zurückzuziehen.
  • Die Kinder können im Internat leichter medizinisch betreut werden. Das gilt ebenfalls für die Ernährung und Hygiene. Wir achten sehr auf abwechslungsreiche Kost. Die Versorgung mit Milch und anderen Eiweißträgern, frischem Obst und Gemüse ist uns außerordentlich wichtig. 200 MIO Menschen, lt. WHO und Welthungerhilfe (2021) überwiegend Kinder, sind in Indien unterernährt. Unterernährung vernichtet das Potenzial von Kindern!

  • Während die Kinder sich an der Schule aufhalten, werden sie nicht zu schweren, körperlichen Arbeiten herangezogen. Dies würde anderenfalls zutreffen. Kinder werden in Indien wie zu klein geratene Erwachsene betrachtet. Sie würden zu Arbeiten herangezogen werden, die sie körperlich und psychisch überlasten. Häufig werden sie zu gesundheitsgefährdenden Arbeiten herangezogen. Laut UNICEF arbeiten in Indien ca. 152 MIO Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren. 108 MIO sind Mädchen.

  • Der Aufenthalt am Internat, inclusive Beschulung, Nahrung, Kleidung, med. Versorgung ist für die Familien kostenfrei.

Kosten und Spendeneinnahmen
  • Für aktuell 125 Schulkinder und weiterer Projekte benötigen wir rund 65.000,00 € pro Jahr zur Finanzierung.
  • Verwaltungskosten in Deutschland betragen ca. 5% aus den Spendeneinnahmen. Hier enthalten sind Flyerdruck, Büromaterial, Veranstaltungen zur Spendenakquise.
  • 73 Paten unterstützen ein Kind.
  • Da der Verein eine sehr schlanke Struktur hat hilft Ihre Spende direkt und unmittelbar

Wir sind regelmäßig vor Ort und machen uns ein persönliches Bild von der Arbeit und den Abläufen, befragen die Kinder, halten Meetings mit den Partnern und Mitarbeitern ab, überprüfen die Buchhaltung.

Selbstverständlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Erfüllung aller Vorgaben keine Garantie darstellt von Korruption verschont zu bleiben. Ein Umstand mit dem man in allen Ländern zu rechnen hat, auch, wenn das in aller Regel nicht thematisiert wird.

Urkunden

Diese Urkunden wurden dem Verein Mädchenschule Khadigram e.V. für überzeugendes entwicklungspolitisches Engagement durch die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg gemeinsam mit der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Förderverein Hilfe Direkt e.V. verliehen:


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Mädchenschule Khadigram eV.

Selbst wenn nur ein Kind durch das Zutun des Vereins zur Schule gehen konnte ist das mit Sicherheit ein Erfolg! Entwicklungshilfe hat nicht das Ziel dauerhaft Personen, Gruppen oder Projekte zu unterstützen und zu finanzieren. Vielmehr ist es das Ziel Impulse und Denkanstöße zu geben um Menschen in die Lage zu versetzen ein eigenständiges, selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen zu können. Grundbildung ist der Schlüssel dazu. Wir haben durch unsere Projektarbeit mehr als 2000 jungen Menschen die Chance gegeben ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.