Vorträge

Der Verein Mädchenschule Khadigram e.V. veranstaltet verschiedene Vorträge über das Alltagsleben, die Kunst und der Kultur Indiens – gerne auch bei Ihnen.

Wenn Sie als Veranstalter Interesse an diesen Ausstellungen haben, nehmen Sie bitte Kontakt auf mit Frau Marianne Frank-Mast, Telelfon 0173-65936 94 oder E-Mail msk-germany@gmx.de


Kulturgeschichte der Seide und Gewürze

Referentin: Marianne Frank-Mast

Seit vielen Jahrtausenden sind Gewürze ein begehrtes Handelsgut in Europa. Sie hatten schon immer etwas Geheimnisvolles und Fremdes und waren zu allen Zeiten sehr teuer. Primär kamen sie ausschließlich aus den Anbaugebieten Westindiens und wurden von den Arabern gehandelt, die die Herkunft geheim hielten und die Ware mit abenteuerliche Geschichten für sich zu schützen suchten. Kolonialländer wie zum Beispiel Portugal und England haben in späteren Zeiten Unsummen mit dem Gewürzhandel verdient und sind in dem Zusammenhang zu einem unrühmlichen Ruf gelangt.

Seit circa 4500 Jahren kennt man in China die Seidenherstellung. Sie galt im Reich der Mitte als ein göttliches Geschenk. Seide zu tragen war ein Privileg des Adels. Über abenteuerliche Routen durch Wüsten und über hohe Gebirgspässe gelangte die Seide entlang den sogenannten Seidenstraßen nach Europa. Bereits die Römer fanden Geschmack an diesem Produkt. Auch hier war es nur den Patriziern zugänglich, allein schon wegen der unglaublichen Preise. Die Abenteuer, die sich um die Seide ranken, sind sehr vielschichtig und spannend.


Kultur, Geschichte und Religion in Indien

Referentin: Marianne Frank-Mast

Indien ist ein Vielvölkerstaat, ähnlich Europa. Die Kultur dieses Landes ist im Wesentlichen durch die Religion bestimmt. Kunstvolle Bauwerke aus den Jahren um Christi Geburt zeugen nicht nur von den Fähigkeiten großer Baumeister, sondern gewähren dem Besucher auch Einblicke in die Geschichte des Landes, Denk- und Lebensweisen. Das Gleiche gilt für alte, vorchristliche Höhlenmalereien, zum Beispiel in Ajanta und Ellora, um die bekanntesten zu nennen. Sie zeugen von tiefer Religiosität. Indien ist die Wiege des Buddhismus. Von hier ausgehend verbreitete sich diese Religion über den gesamten asiatischen Raum.

Der Hinduismus, eine Religion die nie missioniert hat, bestimmt in unglaublicher Weise das Leben der Menschen in Indien. Obwohl es keine Missionare in diesem Sinne gegeben hat, breitete sich der Hinduismus vom Subkontinent Indien bis nach Kambodscha aus. In heutiger Zeit bezeugen so fantastische Bauwerke wie die Tempel in Ankor Wat die Präsenz dieser Religion in entfernt gelegenen Gebieten. Auch das Kastenwesen bestimmt den Tages- und Lebensablauf der Menschen Indiens in oft dramatischer, auch einengender Weise. Durch seine Vielfältigkeit und Buntheit, seine zahlreichen Ethnien, die vielen unterschiedlichen Lebensformen, Sitten und Gebräuche, seine Sprachenvielfalt und vieles mehr ist Indien für Europäer immer wieder ein spannendes und interessantes Reiseland. Aber nicht nur für Europäer, auch für Inder selbst.

In seiner Geschichte kann Indien auf 4000 Jahre vor Christus verweisen. Auch darauf, dass es auf dem Subkontient niemals zu Religionskriegen kam, obwohl man dort nicht nur allen großen Weltreligionen begegnet, sondern zahlreichen weiteren Religionen, von denen man bei uns häufig nie gehört hat. Die Geschichte und Kultur Indiens ist bewegt und hochinteressant! Es lohnt sich, sich damit auseinanderzusetzen.


Situation der Frauen und Mädchen in Indien

Referentin: Marianne Frank-Mast

Kastenwesen und Religion sowie eine jahrtausendealte Tradition und starre Gesellschaftsstrukturen bestimmen das Leben von Inderinnen von Anbeginn ihres Lebens - unerheblich, welcher sozialen Schicht sie angehören und wie die finanziellen Verhältnisse einer Familie sind. Von Bildung werden sie häufig ferngehalten. Laut Unicef haben von 1000 Inderinnen nur 36 eine Schule besucht und nur 6 von 1000 Frauen erhalten Schulbildung über den Primarbereich hinaus. Medizinische Versorgung erhalten in erster Linie die Söhne. Mädchen sterben bis zum Alter von fünf Jahren zu 30 Prozent häufiger als ihre Brüder. Frau sein in Indien ist ein Makel.


Kinderleben in Indien

Referentin: Marianne Frank-Mast

Eigentlich gelten Kinder überall auf der Welt und in allen Kulturen als schutzbedürftige Wesen. Sie sind klein, zart, hilfsbedürftig und vollkommen abhängig, wenn sie das Licht der Welt erblicken. Man liebt und behütet sie, man beschützt sie und zieht sie auf. Dennoch müssen weltweit circa 351 Millionen Kinder arbeiten. Man findet sie in nahezu sämtlichen Produktionsbereichen. Sei es in der Landwirtschaft, in Steinbrüchen, in der Textilindustrie, bei der Produktion von Feuerwerkskörpern, in Autowerkstätten. Man sieht sie im dichtesten Autoverkehr der Millionenstädte als Schuhputzer oder fliegende Händler. Kinder lassen sich hervorragend ausbeuten. Sie wissen nichts von den UN-Kinderkonventionen, nichts von ihrem Recht auf Grundbildung, nichts von Arbeitsschutzmaßnahmen oder angemessenen Löhnen, Arbeitszeiten. Den Erwachsenen sind sie hilflos ausgeliefert, die sie auf Kosten ihrer Entwicklung, ihrer Gesundheit, aus Profitgier schamlos ausnutzen. Gründe für Kinderarbeit sind Analphabetismus und Armut.